Die Monatsschrift Glückauf!, deren erste Nummer wir hiermit den Mitgliedern des Erzgebirgsvereins darbieten, ist auf Anregung des Gesamtvorstandes und auf Beschluß der Generalversammlung zu Eibenstock am 26. September 1880 mit der Absicht ins Leben gerufen worden, daß sie an Stelle der bisher üblichen schriftlichen Mitteilungen treten und einen lebhafteren Gedankenaustausch zwischen dem Gesamtvorstande und den Zweigvereinen einerseits, den einzelnen Vereinen unter sich andrerseits vermittele. Soll sich das Unternehmen daher lebensfähig erweisen, so wird dies wesentlich von der Mitwirkung der Zweigvereine, von der Benutzung der Zeitschrift seiten derselben zur Veröffentlichung von Bekanntmachungen, von Nachrichten über Versammlungen und Verhandlungen, von Vorträgen und allem bezüglich des Vereinslebens Wissenswerten abhängen. Der Gesamtvorstand sieht deshalb der regen und eifrigen Unterstützung seiten der Zweigvereine zur Verwirklichung des von ihm gesteckten Zieles entgegen.
Dies ist jedoch nicht der einzige Zweck dieser Veröffentlichungen. Wie die oft ausgesprochene Aufgabe des Erzgebirgsvereins darin besteht, die Schönheiten der heimischen Berge und Thäler aufzuschließen, den alljährlich nach allen Richtungen der Windrose sich wendenden Strom der Touristen auch unseren vaterländischen Höhen zuzulenken und somit zu seinem kleinen Teile zur Hebung und Förderung der Erwerbsthätigkeit unter den armen Gebirgsbewohnern mitzuwirken, — so will auch die vorliegende Zeitung thätig mit eingreifen und mithelfen, wo es gilt, die Kunde von unserem Gebirge, von seiner Geschichte, seiner Eigentümlichkeit, seinen Schätzen und seiner Industrie hinaus zu tragen in alle Welt, die Blicke der fernstehenden Reisenden heranzuziehen auf die Gipfel des alten Miriquidiwaldes, und in die vielfach ungerechter Weise vergessenen und verlassenen Thäler, auf die Höhen den lebenbringenden Schwarm der Touristen zu locken.
Hoffen wir, daß auch unser Organ, unterstützt und gefördert von der allzeit bereiten Mitwirkung der einzelnen Vereine, die oben skizzierten Bestrebungen des Erzgebirgsvereins, und somit Liebe zum Gebirge und Interesse für das Leben und Wirken des Vereins in immer weitere Kreise trage! Dann wird auch unsere Zeitschrift ihr Scherflein dazu beitragen, unsern heimsatlichen Bergen Freunde zu erwerben.
K.
Quelle: Glückauf! Organ des Erzgebirgsvereins. 1. Jg. Nr. 1 v. 15. Januar 1881, S. 1.