Der an der Zwickauer Mulde und der Chemnitz-Aue-Adorfer-Staatseisenbahn inmitten der Staatsforstreviere Hundshübel, Eibenstock und Sosa romantisch gelegene Ort Blauenthal bietet sowohl seiner Lage, wie der daselbst gebotenen Unterkunft nach, für bescheidene Ansprüche in betreff der letzteren, im Sommer höchst angenehmen Landaufenthalt und wird als Erfrischungsplatz hiermit angelegentlichst empfohlen. Vorzüge des Ortes sind die unmittelbare Nähe des Staats- und Hammergutswaldes, die sich nach Süden öffnenden Thäler der großen und kleinen Bockau und die Nachbarschaft des mit Recht als Aussichtspunkt hochgeschätzten Auersberges. Das nach dem als Sommerfrische bereits bekannten Wildenthal führende Thal der großen Bockau gehört zu dem Schönsten mit, was das westliche Erzgebirge in bezug auf Landschaft bieten kann. Der Wirt, Herr Anton Ullmann in Blauenthal, verfügt über drei besondere Gastzimmer mit 10 Betten und die als Köchin tüchtige Frau desselben versteht es, eine gute schmackhafte Kost zu liefern. Nicht zu weit gehenden Ansprüchen kann recht gut genügt und der Gasthof umsomehr empfohlen werden, als die volle Pension nur etwa 3,50 – 4,00 Mk. betragen soll. Die 20 Minuten vom Orte entfernte Restauration Zimmersacher ist als Aufenthalt ebenfalls zu rekommandieren.
Quelle: Glückauf! Organ des Erzgebirgsvereins. 2. Jahrgang. No. 4 v. 15. April 1882, S. 35.