Illustriertes Erzgebirgisches Sonntagsblatt 132. Jahrgang Nr. 3 vom 15. Januar 1939. S. 8.
Die Vollendung eines bestimmten Zeitabschnittes im Vereinsleben ist immer ein schöner Anlaß, im frohen Schaffen Stunden der Rückschau einzuschalten und zu überblicken, was bisher geschaffen wurde. Der Schnitzverein Gelenau hat ein Vierteljahrhundert unsere schöne alte Volkskunst des Schnitzens und Bastelns gepflegt und recht schöne Erfolge erzielt. In der aufstrebenden Industriegemeinde hat die etwa 60 Mann starke Schnitzerschar, die sich aller 14 Tage in ihrem schönen Schnitzerheim am Galgenberg zu froher Arbeit versammelt, all die schönen Dinge, die unter kundiger Hand des Schnitzers und Bastlers entstanden sind, zusammengetragen und sie zu einer sehenswerten Weihnachts-Ausstellung geformt. Hübsche Leuchter, Pyramiden, Weihnachtsberge in stattlicher Zahl, gut gelungene Gruppen aus dem Leben des Erzgebirges, Bergleute, Waldleute u. a. m., die Tiere unserer Erzgebirgsheimat und sonstige Schnitzereien zeugen von einem emsigen und fleißigen Schaffen der Gelenauer Schnitzer, die stolz sind, in den 25 Jahren des Bestehens festgehalten zu haben an guter alter Volkskunst, die jetzt unter der Obhut der Partei neuen Auftrieb erhalten hat und vor größeren und schöneren Aufgaben steht. Die Ausstellung im Gasthof „Zum Hirsch“ birgt eine ganze Reihe schöner Schnitzereien. Sie ist eine Etappe auf dem Schaffenswege des Schnitzvereins und sie wird ihn anspornen, gegebene Richtlinien und Anregungen in die Tat umzusetzen. Im übrigen hat auch der Vorsitzende des Heimatwerkes Sachsen, F. E. Krauß-Schwarzenberg, der Weihnachtsschau einen Besuch abgestattet. Bürgermeister Krödel-Gelenau unterstrich die Verbundenheit der Gemeinde mit dem heimatgebundenen Schaffen der Schnitzer durch Überreichung eines Geschenks. — Die Weihnachtsausstellung in Gelenau bleibt bis zum 22. Januar geöffnet.