Erzgebirgisches Sonntagsblatt Nr. 1 / 125. Jahrgang. 3. Januar 1932. S. 8
Immer mehr wird in Wintersportkreisen das Obererzgebirge wegen seiner Schneesicherheit, seiner vorzüglichen Geländebeschaffenheit und nicht minder wegen seiner Preiswürdigkeit im Verhältnis zu anderen Wintersportgebieten bekannt. Der Zuzug von Wintergästen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Konzentrierte sich der gesamte Verkehr während der kalten Jahreszeit noch vor wenigen Jahren auf das Kammgebiet, so werden jetzt auch immer mehr Skigebiete in anderen Gegenden unserer Heimat erschlossen, die von vielen Freunden des Wintersports und der winterlichen Schönheit als wahre Skiparadiese bezeichnet werden. Erfreulicherweise ist festzustellen, daß auch die obererzgebirgischen Gemeinden tatkräftig an der Erschließung dieser Stätten zur Kräftigung und Gesundung des Körpers im Winter mitarbeiten. Eine rege Werbung für den Fremdenverkehr im Winter hat allenthalben eingesetzt. Gaststätten und „Winterfrischen”-Vermieter stellen sich ganz auf den Wintersportverkehr ein und in vielen Orten unserer Heimat sind Sprungschanzen geschaffen worden, die einmal durch die Ermöglichung der Abhaltung von Wintersportfesten geeignet sind, stärkeren Zuzug nach den betreffenden Gemeinden und Gebieten vorbeizubringen und zum anderen den anwesenden Gästen auch die Möglichkeit geben, sich an Ort und Stelle mit dieser schwierigen aber schönen Kunst des Skilaufens bekannt zu machen.
Auch in der Gemeinde Königswalde mit ihre ausgedehnten abwechslungsreichen Skigebiet ist in diesem Jahre dank der Tatkraft des Skivereins „Pöhlatal” eine solche Sprungschanze entstanden, die nach monatelanger Vorarbeit im idyllisch gelegenen Waldwinkel der „Brettmühle” errichtet worden ist.
Die Schanze hat einen Anlaufturm von 8 Meter Höhe, die Anlaufbahn ist 40 Meter, die Aufsprungbahn 100 Meter lang mit einem Neigungswinkel von 33 Grad. Für Anfänger ist eine Übungsmöglichkeit bei halbem Anlauf geschaffen. Die Weihe der Schanze soll im Rahmen eines Wintersportfestes am 10. Januar stattfinden.