Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 3 – Sonntag, den 15. Januar 1928, S. 1
Nachdem Oberwiesenthal es verstanden hat, im Laufe der Jahrzehnte auf Grund seiner günstigen Höhenlage sowie der außerordentlich geeigneten Geländeverhältnisse dank reger Werbetätigkeit sich den Ruf eines erstklassigen Wintersportplatzes in Deutschland zu sichern, ist man nunmehr daran gegangen, auch dem Eissport eine gehobenere Aufmerksamkeit zu widmen. Schon seit Jahren ging man mit diesem Plane um, der nunmehr dadurch eine wesentliche Förderung erfahren hat, daß auf dem Turnplatz vor dem Kreisturnerheim eine ausgezeichnete Eisbahn hergestellt wurde, und zwar durch Ueberflutung des Turnplatzes. Wie sehr man hiermit auf dem rechten Wege war, beweist die äußerst rege Benutzung der Sportbahn, auf der sich ein flottes Leben und Treiben fast täglich abspielt. Es ist also mit der Schaffung der Bahn einem dringenden Bedürfnis abgeholfen worden, und mit Freuden begrüßt auch die „O. Z.“ als Heimatblatt diese Ausdehnung des Sportes in der höchstgelegenen Stadt Deutschlands, die nunmehr so im uneingeschränkten Dienste des Wintersportes nach jeder Richtung hin steht. Wie gesund ja gerade auch der Schlittschuhlauf ist, darüber braucht an dieser Stelle nicht erst gerechtet zu werden. Wie beim Skilauf, so stärkt auch auf der Eisbahn der Sportler Körper und Geist in der frischen, gesunden Winterluft und in der Bewegung der einzelnen Glieder des Körpers. Darum sollten Jung und Alt sich auch diesem Sport mehr noch hingeben, dem nunmehr auch Oberwiesenthal in verdienstvoller Weise Eingang verschafft hat. Dazu unser herzliches Glückauf.
Unser Bild zeigt die Eisbahn mit dem Kreisturnerheim im Hintergrunde, sowie ein auf der Bahn sich tummelndes Sportlerpaar.