„Er war ein Lehrer“.

Erzgebirgisches Sonntagsblatt 119. Jahrgang, Nr. 43, 24. Oktober 1926, S. 7

Kantor Karl Dietrich-Mildenau

Kantor Karl Dietrich-Mildenau, dessen Verdienste wir in Nr. 204 des T. A. W. schon ausführlich gedachten, wurde am 28. August 1826 in Mildenau als Lehrer eingewiesen, wo er 30 Jahre in vorbildlicher Treue wirkte als Knabenlehrer, Seminarleiter, Kantor und Organist, Kirchner und Kirchenschreiber. Hochverdient machte sich Dietrich um den Lehrernachwuchs. Aus seinem Seminar gingen rund 100 Lehrer hervor, die er aus begabten — aber oft mittellosen — Knaben ausgewählt und unter eigenen finanziellen Opfern zu tüchtigen Volkserziehern ausgebildet hat. Seine erfolgreiche, unermüdliche Tätigkeit fand Anerkennung im Landtag 1839/40. Auch wurde ihm ein sichtbares Zeichen der Anerkennung seitens der Regierung in Gestalt der Medaille zum Zivilverdienstorden und im Ritterkreuz des Albrechtsordens zu teil. — Am 28. August 1926 ehrte die Schulgemeinde Mildenau das Gedächtnis dieses vorbildlich treuen Mannes und legte einen Kranz an seinem Grabe nieder mit der Widmung: „Er war ein Lehrer.“