Erzgebirgisches Sonntagsblatt 120. Jahrgang, Nr. 46, 14. November 1926, S. 1
Dos Heim stieht do, es wor geschofft
Mit deitsch’n Geist on vereinter Kraft.
Deß Gong, Alt, Kind on Kindes-Kind
Do hinne ene Hamit find.
Wu deitsche Art on deitsche Trei
Ben Bau als Pot’n gestanden sei.
Drim wünsch ich aus tiefsten Harz’nsgrund,
Doß allezeit on ze jeder Stond
Dos Heim Gott schützt mit starker Hand
Für Hamit, Volk on Vaterland.
grüßte der Heimat-Dichter und -Sänger Anton Günther das vollendete Werk am Tage der feierlichen Weihe. Er spricht aus, was alle Freunde der Deutschen Turnerschaft angesichts dieser Tat des Sächsischen Turnkreises empfinden und wir in unseren Artikeln schon mehrfach zum Ausdruck brachten. Die Tage der Weihefeierlichkeiten waren von hehrer Begeisterung für die deutsche Turnsache getragen. Abordnungen aus allen Teilen Deutschlands waren z. T. mit den Fahnen ihrer Vereine erschienen, und begeistert wurde erneut der Treueschwur „Herz und Hand dem deutschen Vaterland“ geleistet.
Die Verwalter der Zukunft, die deutsche Turnerjugend, bekannte sich zu ihren Vorbildern und gelobte dem gegebenen Beispiel getreue Folgschaft. Für den Oberwiesenthaler Turnernachwuchs sprach der Jugendturner Gropp:
Ihr Turnersleit aus West und Ost un Nord und Süd
Von unnern Sachsenland,
In Wannerklad un fenn Gewand!
Eich ruf ich’s laut: ’s Haus stieht!
In Grenzland hat ‚r do a Burg drbaut,
Wu gute Art
Noch ward gewahrt,
Dr Bruder garn senn Bruder sei Bestes avertraut.
Nu trogt’s mit naus nooch Ost un West un Nord und Süd
Von unnern Sachsenland
In Arbidsklad un fenn Gewand,
Dos stolze Wort: ’s Haus stieht!
Möge sich der Geist, in dessen Sinn das Heim gebaut und der über seiner Bestimmung steht, recht segensreich auswirken und reiche Frucht tragen.
Weit vorausschauend ist alles in dem neuen Kreisheim der sächsischen Turner pereint, was der Gesundheit, der Geselligkeit und der zweckmäßigkeit dient. Die ozonreiche Gebirgsluft ist ein weiterer Faktor, welcher dem Werk zu gute kommt. Auch die sichere Schneelage am Fichtelberg hilft mit, dem Heim einen ununterbrochenen Betrieb zu sichern, so daß zu allen Jahreszeiten Gäste Erholung finden können.