Oberwiesenthal im Wandel der Zeiten.

Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 22 – Sonntag, den 30. Mai 1926, S. 1

Die Siedlungen an der Pöhl: Ober- und Unterwiesenthal, sowie Hammer-Unterwiesenthal und die sogenannte böhmische Seite im Jahre 1721 zeigt unser heutiges Bild, welches bei unseren Lesern gewiß großes Interesse finden wird. Links am Fuße des Fichtelberges sehen wir um die alte Kirche und um das alte Rathaus geschart die alten Holzhäuser von Oberwiesenthal, so wie diese ein Jahrhundert vor dem großen Brand 1851 gestanden haben. Eine verhältnismäßig kleine Siedlung ist es gewesen. Aber schon damals lehnten sich, wie unser Bild im Vordergrund zeigt, auf böhmischer Seite einige Wohnhäuser an, und an der weiter rückwärts auf unserm Bilde sichtbaren Straße nach Hammer-Unterwiesenthal sehen wir hinter dem einzelnen Baum in der Mitte den sogenannten „Tempel“, dann Häuser von Unter- und Hammerunterwiesenthal. Ganz rechts am Walde wird das „Zettel-Haus“, unterhalb vom jetzigen „Roten Hammer“, sichtbar.

Nur selten ist damals ein Wandersmann nach Oberwiesenthal gekommen. Es war gewissermaßen das Aschenbrödel des Erzgebirges und kein Mensch hat geahnt, daß die Stadt am Fichtelberg sich zu einem so hervorragenden Sommerkurort und Wintersportplatz entwickeln würde.