Vom Schlettauer Schulfest!

Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 29 – Sonntag, den 15. Juli 1928, S. 4

Die schmucke Erzgebirgsstadt Schlettau stand, wie die „O. Z.“ in zwei eingehenden Berichten bereits schilderte, am Sonntag und Montag im Zeichen eines wunderschön verlaufenden Schulfestes, das allen Beteiligten, und besonders der lieben Schuljugend, lange, lange in Erinnerung bleiben wird. Der Festausschuß, mit Herrn Schuldirektor Stadtrat Thomas an der Spitze hatte in wochenlanger hingebender Tätigkeit das Ganze ausgezeichnet vorbereitet und ein strahlender Himmel lachte über dem gesamten Verlauf der Veranstaltungen. Dieselben fanden am Sonnabend ihren Auftakt durch einen Zapfenstreich und am Sonntag morgen mahnten die Klänge des jugendlichen Trommlerchores die Einwohnerschaft an die Bedeutung des Tages. Marktsingen und Festzug gingen alsdann dem regen Leben und Treiben voran, das sich am Nachmittag auf der Festwiese am „Schützenhaus“ entfaltete, wo für Vergnügungen der verschiedensten Art treffliche Vorsorge getroffen war. Herrlich war der Festzug mit seinen prächtig ausgestatteten Festwagen, den erzgebirgischen Typen, den ABC-Schützen samt ihrem Hauptmann, den Zigeunern, dem König Lenz, dem Trommler-Korps usw. usw. Zwei prächtige Bilder von diesem Festzug (tadellos schön angefertigt von R. Schlegel-Schlettau), bringen wir beistehend zur Veröffentlichung. Sie werden allen Zuschauern und Teilnehmern eine liebe Erinnerung sein. Der Montag brachte dann die Fortsetzung des Festes mit dem Lampionzug und dem glänzenden Feuerwerk in den Schwanenteich-Anlagen. Auch hierüber ist von uns ein erschöpfender Bericht in der „O. Z.“ zum Abdruck gebracht worden. Der Zug der Schuljugend mit ihren Lampions zu dem Teich hin, war prachtvoll mit anzusehen. Überall in der Stadt wurde er mit heller Freude empfangen. Am Schwanenteich nahm er dann malerisch Aufstellung, und laut bejubelten die Kinder die einzelnen Stadien des vorzüglich angelegten Feuerwerkes, das sich in dem Teich in einer einzigartig schönen Weise widerspiegelte.